Fr 15.08.25 - Winterthurer Musikfestwochen
Am Freitagabend verwandelten IDLES die sonst so beschauliche Altstadt Winterthurs in ein pulsierendes Epizentrum aus Schweiss, Leidenschaft und lauter, ungefilterter Energie. Bei den Musikfestwochen spielte die britische Band ein Set, das alles andere als zurückhaltend war – ein einziges, kraftvolles Manifest gegen Stillstand, Ignoranz und musikalische Konventionen.
Bild: Christian Wölbitsch
Schon mit den ersten Akkorden von "Colossus" war klar: Hier ist nichts glattgebügelt, nichts berechnet – IDLES sind gekommen, um abzuliefern. Frontmann Joe Talbot brüllte sich durch ein Set voller Punk-Hymnen, die irgendwo zwischen politischem Statement, emotionaler Katharsis und purer Eskalation lagen. "Mother" oder "Danny Nedelko" wurden vom Publikum lauthals mitgegrölt, als wären sie alte Schlachtrufe.
Bild: Christian Wölbitsch
Es wurde getanzt, geschoben und geschrien – nicht aggressiv, sondern vereint in dieser seltsamen Mischung aus Wut und Liebe, für die IDLES bekannt sind. Die Band selbst war ein einziger Wirbelwind: Gitarren flogen fast, Mikrofone sowieso, und Talbot predigte mit erhobenem Zeigefinger und geballter Faust, ohne auch nur eine Sekunde an Authentizität zu verlieren.
So roh, so direkt, so kompromisslos – das Konzert war mehr als nur ein Auftritt. Es war ein Befreiungsschlag. Und als nach gut 90 Minuten die letzten Töne verhallten, war klar: IDLES haben Winterthur nicht nur besucht – sie haben die Stadt für eine Nacht in ein wild pochendes Herz aus Punk verwandelt.