ALLE KONZERTE IN DEINER STADT

"Wie soll man sich bei so 'nem Krach denn ord'lich unterhalten? - Die spielen doch nur noch, um das eig'ne Image zu verwalten!" rappt Kryptik Joe von Deichkind auf "Keine Party" ab dem aktuellen Album "Wer sagt denn das?". Das mit dem Reden während dem Konzert ging "leider" bzw. zum Glück nicht, unterhalten wurden wir aber allemal, denn das mit der Imagepflege haben die Herren unglaublich im Griff.  Die drei Elektropunk-Rapper aus Hamburg und ihre Entourage aus Amateur-Tänzern lieferten gestern eine begeisternde, dreistündige (!) Show ab und das (fast) volle Hallenstadion tanzte und sang exzessiv mit. Wie immer bei Deichkind mit obligaten Federn und Konfetti (wenn auch weniger als früher) aber eben auch mit Kunstinstallationen, Konsumkritik und viel Abwechslung.

Das Konzert begann mit einem Einspieler von Schauspieler Lars Erdinger, der darin nackt in blaue Farbe getunkt wurde und dessen Körper als Pinsel auf einer weissen Leinwand dient. Was das soll, wird klar als der Vorhang fällt und das Konzert beginnt: Es ist das erste Bühnenbild der Show. Danach folgen eigentlich fast pro Song neue Kostüme Bühnenbilder und sonstige Leucht- oder Bastelelemente. Im Universum von Deichkind ist es laut, alles leuchtet und der Bass wummert intensiv. Es war ein langer Konzertabend, bei dem das Publikum die 23-jährige Bandgeschichte in 30 Tracks abfeierte und solange tanzte, bis die Füsse brannten und man mit Federn und Konfetti im Haar aus der Halle wieder in die Realität zurückkehrte.