ALLE KONZERTE IN DEINER STADT

Twenty One Pilots in Zürich: Ein Konzert wie aus einer anderen Welt
Twenty One Pilots in Zürich: Ein Konzert wie aus einer anderen Welt

Mi 16.04.25 - Hallenstadion, Zürich

Am 24. August starteten Twenty One Pilots in Denver ihre bisher grösste Headliner-Tour - "The Clancy World Tour". Drei Monate nach Veröffentlichung ihres gleichnamigen Albums machte die Tour gestern Halt im Zürcher Hallenstadion - und was dort abging, war mehr als nur ein Konzert. Es war ein cineastisches Erlebnis, eine Reise durch Klang, Licht, Emotion - und durch das fiktive Universum von "Clancy“.

Wer Twenty One Pilots kennt, weiss: Tyler Joseph und Josh Dun sind mehr als Musiker. Sie sind Storyteller, Visionäre und Schöpfer eines ganzen Kosmos. In ihrer komplexen Lore rund um die Stadt Dema, dem Protagonisten Clancy und Themen wie psychischer Druck, Identität und gesellschaftliche Zwänge, verschwimmen Realität und Fiktion zu einem intensiven Gesamtkunstwerk. Für Neueinsteiger*innen mag das zunächst undurchsichtig wirken - aber die emotionale Wucht der Musik spricht sofort für sich.

Geduld gefragt - Ekstase belohnt

Vor dem Start hiess es erst einmal: warten. Die Sicherheitskontrollen waren strenger als sonst, die Schlangen lang - aber die Stimmung blieb entspannt. Und dann, endlich: Das fast ausverkaufte Hallenstadion explodierte förmlich vor Vorfreude, noch bevor der erste Drumbeat erklang. Als Josh Dun dann mit donnernden Drums in "Overcompensate“ einstieg, war die Atmosphäre elektrisch. Die Band ganz in Rot - einem ihrer ikonischen Farbcodes, der für Mut, Widerstand und Furchtlosigkeit steht.

Tyler Joseph suchte von Beginn an die Nähe zum Publikum. Mit Klassikern wie „Holding On To You“ gab’s einen emotionalen Zeitsprung ins Jahr 2013, während neue Tracks wie „Vignette“ das Clancy-Kapitel aufschlugen. Die Show wirkte durchdacht, fast filmisch - jeder Song, jeder Move war ein Teil der Erzählung.
 

Bild: Christian Wölbitsch


Magie auf der B-Stage

Ein Gänsehautmoment: der Wechsel zur Bühne mitten im Publikum. Inmitten tausender leuchtender Handylichter spielten Tyler und Josh «The Line» und «Mulberry Street»  begleitet von einem Fan-Chor, der jede Zeile mitsang. Es war ein magischer Moment, der zeigte, wie tief die Verbindung zwischen Band und Fans geht.

Der Weg zurück zur Mainstage, wurde perfekt inszeniert: Als Anspielung auf Clancys Rettung aus Dema trug Josh eine Fackel, Tyler in Tarnkleidung schlüpfte in seine Rolle - die Türme von Dema standen in Flammen, während der Soundtrack der Rebellion durch die Halle dröhnte.
 

Bild: Christian Wölbitsch

 

Näher geht’s nicht

Obwohl das Hallenstadion gross ist - Tyler und Josh waren zum Greifen nah. Sie interagierten ständig mit dem Publikum, schufen intime Momente trotz der riesigen Kulisse. Die Setlist bestand zu etwa zwei Dritteln aus Songs der Alben "Blurryface" und "Clancy" - eine perfekte Verschmelzung ihrer Welten.

Ein kleiner Bonus für die Fans: Josh warf sein «Züri-Shirt» ins Publikum und spielte den Rest des Abends oberkörperfrei - was besonders beim weiblichen Teil der Crowd für Begeisterung sorgte.

Ein Finale für die Ewigkeit

Zum Abschluss formierte sich in der Mitte der Halle ein roter Kreis - der Platz für den finalen Akt: «Trees». Ein episches, kathartisches Ende mit Konfettiregen und Feuerwerk, das das Hallenstadion in ein Meer aus Licht tauchte. Gänsehaut pur.
 

Bild: Christian Wölbitsch


Fazit:

Twenty One Pilots haben in Zürich nicht einfach ein Konzert gespielt - sie haben ein Erlebnis geschaffen. Emotional, durchdacht, mitreissend. Eine Show, die bleibt. Tyler und Josh beweisen einmal mehr: Sie sind nicht nur Musiker. Sie sind Magier der Bühne.


WEITERE IMPRESSIONEN:
Donnerstag, 17. April 2025 | christian