ALLE KONZERTE IN DEINER STADT

Sonnenflecken. Tiefblaue Schatten. Kontrastspiel, das einen funkelnden, dahinströmenden Teppich formt. Farbenfluss, Tastaturgewebe. Gegenwirbel und Verwicklung und ihre Auflösung im Weiterstrudeln. Der Strom der Ideen, der die Aufmerksamkeit der Zuhörenden allmählich auf tupfergrosse Abweichungen lenkt. Impressionismus. Mit seinem Solo-Debüt «Moon is the Oldest TV», welches er 2020 veröffentlichte, schöpfte der Berner Pianist / Komponist Luzius Schuler unter anderem aus Zutaten, wie sie in der elektronisch orientierten Neoklassik zu finden sind (elektronische Soundscapes in Verbindung mit Klavier). Mit diesen kreierte er eine einzigartige Mischung von Stilelementen aus Epochen, die über ein Jahrhundert auseinanderliegen. Und diese Mélange eine Klangtextur, die synthetischen Sound, Noise, Granularsynthese und Field Recordings zusammenführt erweist sich als die Durchschwemmung von zeitgenössischem Impressionismus und seinen Wurzeln im fin de siècle. Als Gemälde wäre seine Musik ein neuentdeckter Amiet oder Renoir, in jedem Detail von einer modernen, nicht immer ganz deckenden Farbschicht überzogen. Es geht um Paris - um die Stadt, um die poetische Dokumentation eines sechsmonatigen Aufsaugens ihrer Klänge. Aus diesen formt er seine Musik.

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