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“This song was a piece of music I wrote while traveling around South East Asia”, erklärt er als Einstieg zum nächsten Song. “I was fascinated by the way they celebrate New Year's by a day of silence which is the opposite of what we usually do. No electricity, no internet, no phone... it was one of the best days of my life. It’s a day about giving Mother Nature a day off from humanity. And it’s about being quiet and looking into yourself. The friend I visited had a very old crooked piano, which was in bad shape due to tropical humidity. I loved to play it anyways. So, I was feeling inspired and the outcome is this song on the Day of Silence.” In solche Bilder und Geschichten bettet der Künstler gekonnt seine ausgefeilten Neoklassik-Kompositionen ein und erzeugt damit in der vollen, bestuhlten Halle 622 eine gebannte Atmosphäre. Jedes Shutter-Klicken der Fotografen ist hörbar.

Er wird am Flügel unterstützt von einem genialen Gerät, das er in Zusammenarbeit mit dem Audio-Tüftler Halldór Eldjárn enwickelt hat. Wenn Arnalds live spielt, löst jede seiner Noten in Echtzeit einzigartige Musiksequenzen auf zwei verschiedenen Disklavier-Pianos aus, wodurch eine Art Duett zwischen Mensch und Computer entsteht. Dies klingt magisch und sieht auch so aus: die Tasten der beiden unbesetzten Pianos seitlich der Bühne werden wie durch Geisterhand gespielt. Arnalds einzigartig verdrahtetes Ensemble aus den drei Pianos wird durch live Violine, Viola, Cello und Schlagzeug ergänzt – alle Klänge sind behutsam und delikat miteinander verwoben.

Ólafur Arnalds erfolgreiche Welttournee "All Strings Attached“ scheint eine Gegenbewegung zum heutigen „no strings attached“-Lifestyle. Er lässt das Publikum immersiv eintauchen in Commitment. Commitment gegenüber sich selbst, sowie den Mitmenschen, als auch dem Moment gegenüber.

Bilder: Bernhard Michel - klangundbild.ch